15 Jahre lang war ich nun mit meinem schwarzen 4er Golf (Baujahr 2000) unterwegs. Er hat mir immer treue Dienste geleistet und mich zuverlässig von A nach B gebracht. Ein Benziner mit schnuckeligen 75 PS. Hat mir gereicht. Meistens. Überholmanöver wollten damit aber gut überlegt sein. 😉
Soweit so gut.
Vor etwa 4-5 Jahren bin ich über YouTube auf das Elektroauto von TESLA aufmerksam geworden. Das Model S. Ein ziemlich großes Auto. Viele großartige Innovationen. Aber auch ziemlich teuer. Knapp 90.000 EUR sollte das damals kosten. Das Auto war eigentlich schon so gut wie im Warenkorb. Zumindest in Gedanken. Es gab ja keine Alternative. Damals war das Sparschwein aber noch nicht richtig „fett“ genug. Problem: Zuviel Geld für zuviel Auto! Das Model S war für meine Verhältnisse eigentlich viel zu groß.
Nun gut. Im Frühjahr 2016 sollte aber noch ein weiteres Modell vorgestellt werden. Das Model 3. Etwas kleiner und wesentlich günstiger. Die Vorstellung hab ich dann natürlich noch abgewartet. Die war am 31.03.2016.
Genau so hatte ich mir das vorgestellt. Zumindest von Außen. Die Innenausstattung war da noch nicht ganz fertig. Egal. Elon, der Chef von Tesla wird das schon machen. 😉
Am 09.04.2016 habe ich mein Model 3 reserviert! Lieferdatum war damals gegen Mitte 2018 angegeben. Am Ende waren es dann nur wenige Monate länger als geplant. War für mich aber von Anfang abzusehen, dass man nicht von heute auf Morgen Tausende Autos in der Woche raushauen kann, und dass es dabei zu Problemen kommen kann. Dafür ist Tesla ja auch bekannt. 🙂
Am 10.September 2016 habe ich dann die erste Post vom Tesla-Chef bekommen. 😉
Dann hieß es erstmal: Warten.
Anfang 2017 wurde dann bestätigt, dass es hinter dem Lenkrad keine Anzeigen oder zweites Display mehr geben wird. Wie sonst ja eigentlich in jedem Auto. Auch kein Head-Up-Display in der Scheibe oder so. Nur noch das große Display in der Mitte. Ok, das fand ich dann fast etwas zu mutig. Ob das denn so funktioniert!? Nun gut. Die bei Tesla werden schon wissen was sie da machen.
Produktionsbeginn war dann im Juli 2017. Die ersten produzierten Autos gingen an die Mitarbeiter von Tesla und SpaceX, das private Raumfahrtunternehmen von Elon Musk. Danach wurde die USA selbst mit Autos versorgt.
Im Herbst 2017 wurde es aber nochmal spannend. Der TÜV am Golf war fällig! 😀 Aber der wurde sogar ohne größere Mängel gemeistert. So konnte ich recht entspannt auf das Datum der Auslieferung warten. Der musste dann nur noch durchhalten.
Zwischenzeitlich verabschiedete sich nach und nach die Funkfernbedienung, der Scheibenwischer muckte ab und zu, der Warnton bei eingeschaltetem Licht wollte nicht mehr, die Heizung hatte auch keine so große Kraft mehr. Und noch einige andere Punkte. 😉 Der letzte Kundendienst war bestimmt schon 3 Jahre her. Motoröl wurde nur noch nachgefüllt aber nicht mehr gewechselt. Das wird in meinen Augen sowieso überbewertet. 😀
Sogesehen wunderte es mich dann doch immer wieder, dass der Gute mich nie im Stich gelassen hat, obwohl ich ja schon ziemlich unpfleglich mit ihm umgegangen bin. 😉
Im Dezember 2018 war es dann endlich soweit. Ich bekam die Möglichkeit am 21.12.18 endlich mein Model 3 zu konfigurieren. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk kann es wohl kaum geben. 🙂
Der angegebene Lieferzeitpunkt bei Bestellung war Februar/März. Mitte Februar wurde dann damit begonnen die ersten Model 3 in Europa auszuliefern.
Am 12. März hab ich dann eine SMS von Tesla bekommen.
Noch im März? Das fand ich ein wenig zu optimistisch. Ich habe dann eigentlich frühstens in der ersten April-Woche damit gerechnet.
Kurz darauf wurde dann aber tatsächlich der Auslieferungstermin mitgeteilt. Sogar noch im März! Abgefahren!
Die Rechnung hatte ich noch am gleichen Abend im Kundenkonto.
Bezahlt wurde sofort am nächsten Tag.
Der Termin war zuerst am Montag, den 25.03. geplant. Der musste aber leider kurzfristig abgesagt werden, weil das Auto zu dem Zeitpunkt noch nicht vor Ort war. Jetzt hab ich fast 3 Jahre gewartet, da kommt’s auf ein paar Tage ja auch nicht mehr an. Ich sah das also recht entspannt. So hatte ich wenigsten keinen Stress mit der Zulassung. Die Papiere dafür hatte ich nämlich erst am Samstag-Morgen per Express erhalten.
Neuer Termin 2 Tage später. Mittwoch, 27.03.19 um 11 Uhr in Stuttgart.
Am Tag vorher hab ich nochmals ein Anruf von einer freundlichen Tesla-Mitarbeiterin bekommen ob denn von meiner Seite aus alles klar geht und evtl. noch Fragen offen wären.
Unterwegs zur Auslieferung (etwa eine Stunde vor Ankunft) hab ich eine SMS mit Rufnummer erhalten, falls ich es nicht oder nicht rechtzeitig schaffen sollte, könne ich mich dort melden. Die Hotline bei Tesla ist nämlich seit Tagen überlastet. Gegen 10:30 Uhr angekommen und gleich vor dem Eingang freundlich in Empfang genommen worden. Kurze Einweisung über den Ablauf bekommen und dann ging es nach etwa 5 Minuten Wartezeit bei Getränke und oder Kaffee (derweil wurden die Papiere gecheckt und die Kennzeichen montiert) in die Auslieferungshalle. Dort etwa 5-10 Minuten „Tesla-Crashkurs“ im/am Auto. Handyschlüssel anlernen usw. Danach wurde das Auto von einem Mitarbeiter von der Halle auf den Hof gefahren. Anschließend konnte ich damit nach Hause fahren.
Meine erste Fahrt in einem Elektroauto.
Meine erste Fahrt in einem Tesla.
Ein unbeschreibliches Gefühl!
3 Wochen danach: Die ersten 1.200 km sind geschafft.
Der Tesla fährt sich unbeschreiblich toll! Bremsen muss man eigentlich nur noch an der Ampel oder am Stoppschild, also wenn das Auto stehen bleiben soll. Das muss man aber unbedingt selbst erlebt haben. Sonst ist das schwer zu begreifen.
230 km/h auf der Autobahn gehen damit problemlos. Für mich ist es bis 150 km/h aber wesentlich entspannter. Denn dann lässt sich noch der Autopilot nutzen. 😉
Der fehlende Tacho hinter dem Lenkrad fehlt einem keine Minute. Nur Nachts war das bei meiner ersten Test-Fahrt zunächst etwas ungewohnt, da das Lenkrad so fast völlig im Dunkeln liegt und nicht wie sonst üblich von hinten durch die vielen Anzeigen beleuchtet wird. Da gewöhnt man sich aber sehr schnell dran.
Reichweite: Bei Vollem Akku etwa 450-500 km. Was für mich mehr als ausreichend ist. Das Nachladen an den Tesla-Schnell-Ladestationen dauert etwa 15-20 Minuten und man kommt dann schon wieder gute 300 km weiter. Mit der nächsten Ladestation-Generation soll das mit dem Model 3 dann nur noch etwa 10 Minuten dauern.
Aufladen an den Tesla Supercharger ist für mich als „Frühbesteller“ noch über ein halbes Jahr kostenlos. Im Sommer kommt der Strom dafür dann aber sowieso kostenlos vom eigenen Dach.
Wartung und Inspektionen entfallen komplett. Lediglich bei 80.000 km sollte man zum Service-Center, da dann die Garantie auf das Fahrzeug selbst erlischt. Batterie und Antriebseinheit haben aber 8 Jahre oder 192.000 km Garantie.
Einen Auto-Schlüssel in eigentlichen Sinne gibt’s es zu dem Fahrzeug nicht mehr. Da gabs lediglich zwei NFC-Karten im Scheckkartenformat. Der praktischere „Schlüssel“ ist aber das Smartphone. Damit schließt das Auto sich automatisch ab, auf, oder lässt sich fahren, sobald man mit dem Smartphone in der Nähe ist.
Für mich ist die Elektromobilität die Zukunft. Einen Verbrenner würde ich nicht mehr fahren wollen.
Wenn man mal die Möglichkeit bekommt, sollte man damit auf jeden Fall mal eine Probefahrt gemacht haben.
Wer einen Tesla kaufen möchte, darf dazu gerne meinen Empfehlungs-Link verwenden. Dann bekommt der Käufer und ich jeweils Strom für 1.500 km am Supercharger umsonst. 😉