Letztes Wochenende ging es – mehr oder weniger zum „Frühlingscheck“, nach „Saschwalle“. Auch wenn das Licht und die etwas trübe Fernsicht für tolle Landschaftsfotos eigentlich nicht grade optimal waren, hielt mich das nicht davon ab.
Nach einer kleinen Wanderung durch die Reben und die blühenden Kirschbäume kam ich zufällig an einer Ziegenweide vorbei. Eigentlich kenne ich die ja eher als ziemlich scheue Tiere. Grade dann, wenn man dann auch noch eine Kamera aus dem Rucksack holen will.
Eine von den Ziegen 3 Stand dabei am Rand der Weide als ich langsam auf sie zukam. Diese ergriff dann aber nicht gleich die Flucht sondern beobachtete mich mit zunächst aus sicherer Entfernung.
Da die Weide von den 3 Ziegen schon recht präzise „abgemäht“ war und so nur noch außerhalb des Elektrozauns jede Menge frisches Gras verfügbar war, rupfte ich testweise ein paar Löwenzahnblätter vom Boden.
Alleine schon das Geräusch dabei ließ sie sofort aufhorchen. Offenbar sind sie mit der Fütterung durch Besucher schon recht geübt. 🙂
Kurz darauf standen jedenfalls alle 3 am Zaun und warteten auf das frische Grün.
Das leicht bewölkte Wetter war für ein „Shooting“ wie gemacht, da ohne direktes Sonnenlicht keine harten Schatten oder ausgebrannte, zu helle Bildbereiche vorhanden waren. Das war dann natürlich ein toller Moment für ein paar Schnappschüsse! Und auch gleichzeitig eine ziemlich „spannende“ Herausfordrung für mich.
In der einen Hand das gerupfte Gras. In der anderen Hand die Kamera. Die dann auch noch ausgelöst werden wollte. Dazu sollte man auch das Bild in etwa gerade ausgerichtet haben, den Fokus einigermaßen treffen und den richtigen Moment erwischen. Puh! Das war garnicht so leicht!
Als wäre das für einen Landschaftsfotografen, welcher in der Regel in aller Ruhe vom Stativ aus fotografiert noch nicht genug, war da noch der oben erwähnte Elektrozaun. Dieser sollte möglichst nicht im Bild zu sehen sein und – viel wichtiger noch, nicht berührt werden!
Da das Weitwinkel-Objektiv durch den Zaun ragte und aus Metall war, dauerte es nicht lang, bis es mir eine gewischt hatte und ich so kurz und schmerzhaft feststellen musste, dass da tatsächlich „Saft“ drauf war. 🙂
Bei dem einen „lehrreichen“ Stromschlag blieb es dann glücklicherweise auch und so wechselte sich Löwenzahnstengel/Blätter/Gras suchen, Kamera vorsichtig durch den Zaun führen, füttern und auslösen (im hoffentlich richtigen Moment) immer wieder ab. So ging das eine ganze Weile. Die schienen nicht genug bekommen zu können. Und ich auch nicht 🙂
Dabei habe ich Aufnahmen mit dem 14mm-Weitwinkel gemacht und auch mit dem 8mm-Fisheye, was den extrem verzerrten aber ziemlich coolen Bildlook erzeugt.
Alles bei Offenblende F2.8, damit der Hintergrund möglichst unscharf wird. Was die Sache mit dem richtigen Fokus natürlich etwas erschwerte.
Allerdings passt bei solchen Aufnahmen dann meistens der Fokuspunkt nicht, weil das Motiv zb mit der Nasenspitze nur 2-4 Zentimeter, manchmal noch weniger, von der Linse entfernt ist, und somit nicht mehr scharf abgebildet werden kann (Naheinstellgrenze). Was bei den tollen Motiven aber meiner Meinung nach keinen allzugroßen Abbruch tut 🙂
Mit dem 14er gabs auch einige tolle Aufnahmen bei denen der Fokuspunkt genau da liegt, wo er hin sollte.
Nach kurzer Zeit hatte ich mehr als genug tolle Aufnahmen gemacht und die Kamera wurde auch langsam ein wenig schwer. Außerdem konnte ich ja nicht einfach so die ganze Umgebung von Hand „abmähen“. 😉
So legte ich nochmal für jede Ziege eine Hand voll Grünfutter nach und machte mich dann langsam wieder auf den Rückweg.
Die 3 liefen mit mir am Zaun entlang, schauten mir dann noch lange nach. Sie ließen mich wohl nur sehr ungerne gehen 🙂
Ich komme aber sehr gerne mal wieder zu Besuch. 😉
Kurz vor Sonnenuntergang machte ich noch von Saschwalle aus eine Aufnahme in Richtung Kloster Erlenbad bevor es dann wieder nach Hause ging.
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