Tolle Fotos gehen nachts nur mit einer teuren Kamera! Oder?

Klar, was teuer ist, muss ja auch automatisch gute Bilder machen. Das hört und liest man öfter mal, zumindest als Fotograf.

Man kann aber auch mit der besten und teuersten Kamera-Ausrüstung grauenvolle Bilder machen. Und das absolut Problemlos.

Wenn du keine tausende Euro in deine Kamera-Ausrüstung stecken willst, aber wie ich besonders nachts gerne fotografieren gehst, braucht es mindestens eine "etwas bessere" Kamera, genaugenommen eine mit einem manuellen Modus. Dann kann man Blende, ISO und die Belichtungszeit selbst einstellen. Mit einer kleinen Digitalknipse, die nur eine automatischen Modus kennt, ist man nachts zugegeben recht schnell am Ende.
Ob das nun eine Spiegelreflex, eine Bridge oder eine Spiegellose ist, ist völlig wurscht. Genau so wie der Kamera-Hersteller.
Bevor hier jetzt aber Fragen kommen, welche Einsteiger-Kamera ich denn empfehlen kann: Gehe in den Fotoladen um die Ecke und nimm sie in die Hand und probiere sie aus. Kommst du mit der Bedienung und dem Menu klar, hast du sie gefunden. 😉

Du hast ein Stativ? Deine Kamera rauscht aber bei etwas höherem ISO schnell? Perfekt!

Denn dann kommt nun die Jahreszeit in der das oft ziemlich egal ist. 🙂 Die Milchstraße sieht man im Winter hier bei uns in Deutschland sowieso nur sehr schwach - wenn überhaupt.
Der Schnee und der Mondschein leuchten die Landschaft nachts oft richtig toll aus und man kann so mit etwas längerer Verschlusszeit auch schon bei ISO 100 taghelle Fotos machen.

Wenn man die Blende und Belichtungszeit richtig anpasst, kann man so mit JEDER Kamera stimmungsvolle Nachtaufnahmen machen!

Und wenn dann wie dieses Wochenende noch dazu der Fast-Vollmond in den frisch verschneiten nächtlichen Schwarzwald ballert, kann man sogar auch mit dem Smartphone nachts fotografieren!

[ ISO 800; 1s; F1,7; aus der Hand ]

Damit ist das Foto oben nämlich gemacht. Ohne Stativ. Ok, mit einer ruhigen Hand und 2-3 Versuchen. 😉 Hätte ich die Handyhalterung für's Stativ dabei gehabt, wäre die Qualität wahrscheinlich wesentlich besser geworden!

Bei hellem Mondschein sieht man die Sterne sowieso kaum und wenn dann nur ein paar vereinzelte.

Das funktioniert zB. auch sehr gut bei einer geschlossenen Wolkendecke mit oder ohne Mondschein. Da man dann die Sterne nicht sieht, ist es im Prinzip egal wie lange man belichtet und man kann den ISO ziemlich niedrig halten. Das hat damit zu tun, da sich die Erde ja bekanntlich dreht und ab einer gewissen Belichtungsdauer die Sterne irgendwann zu Strichen werden, was meist nicht so besonders natürlich aussieht. Wenn man die also erst garnicht sieht, sieht man auch keine Striche. 😉

Wenn man länger als 30 Sekunden belichten will, braucht man an den meisten Kameras nur einen Kabelauslöser für die sogenannte Bulb-Funktion. Dann kann man solange belichten wie man will. Ob 1 Minute oder über eine Stunde. Hängt davon ab wie warm - und wie viel Gedult man sich eingepackt hat. 😉
Bei 30 Sekunden und weniger nutze ich übrigends immer den 2-Sekunden-Selbstauslöser der Kamera, da ich schlicht zu faul bin, jedes mal den Fernauslöser aus dem Rucksack zu kramen. Vorteil: Keine leere Batterie, man kann ihn nicht zu Hause liegen lassen oder ihn unterwegs verlieren. Nummer 1 und 2 sind schon vorgekommen. 😉

[ ISO 100, 10s; F1.7; aufgelegt und gehalten, daher etwas verwackelt 😉 ]

Wie du siehst, liegt es nicht immer zwingend an der Ausrüstung, wenn man nachts fotografieren gehen will. Und das bietet sich ja besonders im Winter an, wenn's schon sehr früh dunkel wird. 🙂

Also nix wie raus in den dunkeln verschneiten Winter zum fotografieren!

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